Unsere Olchis (frei nach der gleichnamigen Buchreihe)
Ende Oktober erhielten wir eine Nachricht von einer Angestellten eines BMW-Zulieferers, dass sich auf deren Betriebsgelände bzw. auf der angrenzenden Mülldeponie im Münchner Norden Streunerkatzen aufhalten.
Wir richteten mit Erlaubnis der Firma umgehend eine Futterstelle mit Kamera ein und konnten unseren Augen kaum trauen:
sehr schnell kamen die ersten Bilder. Es war eine ganze Katzenkolonie, die sich dort auf das Futter stürzte. Wir verschafften uns mit Hilfe der Bilder einen Überblick über die Anzahl der Katzen und überlegten dann natürlich, wo wir diese unterbringen könnten.
Nach der Kastration dorthin zurück war keine Option, da die Mülldeponie in ein bis zwei Jahren aufgelöst wird und das Gelände dann sehr wahrscheinlich bebaut wird. Auch ist es dort mit den vielen Containern sehr gefährlich für Katzen, vor allem für kleine Katzen. Mit einem befreundeten Tierschutzverein, dem Schlupfwinkel e.V. konnten wir eine Vereinbarung treffen, dass dieser die Katzen aufnimmt und wir die Kosten für Futter und Tierarzt tragen. Vielen lieben Dank hierfür an den Tierschutzverein Schlupfwinkel e.V. Wir müssen zusammenarbeiten, dann erreichen wir mehr!
Einer unserer Aktiven machte sich sofort an die Arbeit baute ein großes, isoliertes Schlafhaus für die Katzen, das wir mit Stroh und Heu füllten und dort aufstellten Damit hatten die Katzen erstmal einen warmen Unterschlupf. Das Schlafhaus wurde sofort gut angenommen und war teilweise mit sieben Katzen gleichzeitig belegt! Auch die mit Stroh gefüllten Styroporboxen wurden rege genutzt und die Katzen leerten jeden Abend und nachts die Futterschüsseln, so dass diese eigentlich nicht mehr gespült werden mussten. 😉
Nachdem die Katzen eine Weile angefüttert wurden, starteten wir den ersten Versuch und konnten gleich acht Katzen einfangen und in unsere Tierarztpraxis bringen. Der kleinste war erst vier Monate alt! Die verbliebenen Katzen waren dann ziemlich misstrauisch und verschreckt, daher fütterten wir diese zuerst ein paar Tage in einer nicht scharf gestellten Falle weiter an. Einen jungen roten Kater erwischten wir dann noch und in der Woche darauf dann die restlichen drei Katzen. Alle Katzen wurden kastriert, entwurmt, tätowiert, gechippt und geimpft und durften dann zum Schlupfwinkel e.V. umziehen. Zwei hatten leider einen grossen Nabelbruch, der zusätzlich operiert werden musste. Bei den jungen Katzen sind wir optimistisch, dass diese noch zutraulich werden und vermittelt werden können.
Somit haben wir 12 Katzen dort eingefangen, die sich ansonsten weiter unkontrolliert vermehrt hätten. Die Katzen sind alle noch jung, max. zwei Jahre alt.
Wir müssen davon ausgehen, dass es dort sicher auch schon etliche Opfer gab. Der Betreiber der Mülldeponie wusste um die Streunerkatzen, hat auch regelmäßig die Babykatzen ins Tierheim München gebracht und auf die Problematik aufmerksam gemacht, leider blieben die erforderlichen Maßnahmen aus…
Wir werden nicht müde, darauf aufmerksam zu machen, dass es die Problematik der Streunerkatzen nicht nur im Ausland und hier hauptsächlich in den Südländern gibt. Weit gefehlt! Es ist inzwischen bei uns eines der größten Tierschutzprobleme! Und wir bekommen dieses nur in den Griff durch den Erlass von Katzenschutzverordnungen, die u.a. vorsehen, dass alle Besitzerkatzen mit ungesichertem Freigang kastriert (und darüber hinaus gekennzeichnet und registriert) sein müssen.
Unsere dringende Bitte an alle Katzenbesitzer: lassen Sie Ihre Miezen nur kastriert in den ungesicherten Freigang!
Und: wenn Sie von herrenlosen Katzen wissen, melden Sie es dem örtlichen Tierschutzverein, damit den Katzen geholfen wird und die weitere unkontrollierte Vermehrung gestoppt wird.
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